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Wissenschaftliche Studie zeigt: Kindheit und Krieg – Langer Schatten des Zweiten Weltkriegs

"Kriegskinder" – Facetten im Überblick
Autorin: Barbara Stambolis

Im Mai 2020 jährte sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 75. Mal. Seit der sechzigsten Wiederkehr dieses Ereignisses fanden einstige "Kriegskinder" (Menschen, die zwischen 1930 und 1945 geboren sind)  vor allem in Deutschland breite mediale und wissenschaftliche Aufmerksamkeit.
Viele von ihnen hatten lange über ihre belastenden Erfahrungen in Kindheit und Jugend nicht gesprochen. Millionen von Angehörigen dieser Geburtsjahrgänge haben Bombenangriffe, Evakuierungen und Flucht, Hunger, Armut, mangelnde Versorgung, Abwesenheit der Väter, Trennungen von Müttern, Geschwistern und den Verlust von Angehörigen erlebt. Circa 14 Millionen Menschen verloren zwischen 1944 und 1947 ihre Heimat. 

Eine Studie untersuchte nun die Folgewirkungen der Kriegskind-Generation bzw. stellt einen Vergleich der Einstellungen, Wertemuster und Verhaltensweisen der Kriegskindergeneration und nachfolgender Generationen auf. 
Datenbasis der Auswertung ist die Langzeitstudie European Values Study (EVS), die seit 1981 in der Regel alle neun Jahre in mehreren europäischen Ländern durchgeführt wird. Die Umfragedaten ermöglichen einen Vergleich der Kriegskindergeneration (Jahrgang 1930 bis 1945) mit denen der Generation ihrer Kinder (Jahrgang 1955 bis 1970) und der Generation ihrer Enkel (Jahrgänge ab 1980). Die Auswertung von EVS-Daten sowie die Kommentierung durch die Historikerinnen Prof. Dr. Barbara Stambolis und Priv.-Doz. Lu Seegers ist Teil des crossmedialen Projekts „Kinder des Krieges“ -  ein Gemeinschaftsprojekt aller Rundfunkanstalten der ARD.
* Bild oben: Familienbild aus den letzten Kriegsjahren des Zweiten Weltkriegs. | Bild: Brigitte Rossow/privat

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